Diskrete psychologische Beratung

Ethik-Kodex meiner Beratung

Symbolfoto: Aufgeschlagenes Buch in einer Bibliothek

Grundwerte meiner Beratungstätigkeit

Einleitung

Psychologische Beratung lebt durch Vertrauen. Dieses Vertrauen entsteht nicht allein durch Fachwissen, sondern vor allem durch eine klare Haltung. Die folgenden Grundsätze sind Ausdruck meiner Überzeugung, dass Beratung nur dann wirksam sein kann, wenn sie auf einer transparenten und verbindlichen ethischen Grundlage ruht. Sie dienen Ratsuchenden wie auch mir selbst als Orientierung und Maßstab. Indem ich meine Werte offenlege, übernehme ich Verantwortung für mein Handeln und lade zugleich zum Dialog ein.

Präambel: Würde als innewohnende Grundlage

Würde wohnt jedem Menschen durch sein Menschsein inne. Sie ist nicht zu erwerben und nicht zu vergrößern. Sie kann nicht abgesprochen und nicht in Frage gestellt werden. Würde entsteht nicht durch Leistung und geht auch durch deren Abwesenheit nicht verloren.

Niemandem Schaden

Psychologische Beratung darf niemals zum Werkzeug von Schädigung werden und entzieht sich jeder Instrumentalisierung.

Chancengleichheit durch Diskretion

Diskretion ist die Grundlage dafür, dass Menschen unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung oder öffentlichen Rolle psychologische Beratung in Anspruch nehmen können. Sie schützt die Vertraulichkeit und ermöglicht, dass auch Personen mit besonderem Bedürfnis nach Schutz einen sicheren Raum finden.

Recht auf Gleichheit jenseits von Hierarchie, Rolle und Amt

Meine Gesprächspartner haben das Recht, im Beratungsprozess unabhängig von Amt, Rolle, gesellschaftlicher Stellung oder medialer Außenwirkung gesehen und angesprochen zu werden.

Spurenarmut

Vertraulichkeit bedeutet nicht nur den Schutz von Informationen, sondern auch die Gewährleistung, dass ihre Herkunft nicht nachvollzogen werden kann. Ratsuchende sollen sich mitteilen können, ohne dass personenbezogene Spuren zurückbleiben. Spurenarmut schafft ein Klima höchster Diskretion und wird als wesentlicher Wirkfaktor im psychologischen Gespräch verstanden.

Recht auf nicht‑pathologisierende Betrachtung

Beratung verzichtet auf pathologisierende Zuschreibungen. Die Realität der Ratsuchenden wird zunächst als Ausdruck eines Systems verstanden, das sich an Belastungen oder besondere Umstände angepasst hat. Veränderungen erfolgen erst, wenn tragfähige Alternativen etabliert sind.

Recht auf Selbstdefinition

Die Definition der eigenen Identität liegt ausschließlich beim Individuum. Ratsuchende entscheiden selbst, welche Aspekte ihrer Biografie oder Gegenwart identitätsstiftend sind. Beratung kann diesen Prozess begleiten, jedoch nicht stellvertretend bestimmen.

Universelle Zugehörigkeit statt selektive Inklusion

Beratung richtet sich an Menschen. Dies ist das einzige Kriterium.

Deutungshoheit über die eigene Vergangenheit

Jeder Mensch hat das Recht, seine Vergangenheit als Teil seiner eigenen Geschichte zu deuten. Vergangenheit wird nicht als unverrückbares historisches Wissen verstanden, sondern als Erinnerung, die dem Ratsuchenden gehört. Die Möglichkeit, diese Vergangenheit neu zu interpretieren, eröffnet einen Weg, alte Muster zu hinterfragen und den Blick auf Gegenwart und Zukunft freier zu gestalten. Beratung macht dieses Potenzial bewusst und assistiert dabei.

Zeitgerechte Beurteilung

Vergangene Handlungen dürfen nur nach dem Wissen beurteilt werden, das zum Zeitpunkt des Handelns verfügbar war. Auch die damaligen Randbedingungen sind zu berücksichtigen. Beratung verpflichtet sich, Bewertungen stets im historischen Kontext vorzunehmen.

Schutz von Gedächtnis und Identität

Beratung hat neurobiologische Erkenntnisse zur Rekonsolidierung und damit zur Verfälschung von Erinnerungen durch suggestive Fragen und zeitnahe Deutung zu berücksichtigen und technische sowie organisatorische Maßnahmen vorzuhalten, sensible Gedächtnisinhalte und damit die Identität des Gesprächspartners im Beratungsprozess zu schützen. Der Schutz der Erinnerung wird wie ein Datenschutzprinzip behandelt: Vorrangig, verbindlich und nicht verhandelbar.

Open‑Source‑Psychologie

Beratung verpflichtet sich zu Transparenz. Ratsuchende haben Anspruch darauf zu verstehen, welche Methoden angewandt werden, aus welchen Gründen und mit welchen möglichen Wirkungen. Die Kommunikation erfolgt in klarer, verständlicher Sprache. Transparenz ist die Grundlage für Vertrauen und eigenständige Weiterentwicklung.

Zugang zum gesamten Wissen

Ratsuchende haben Anspruch auf Zugang zum gesamten psychologischen Grundlagenwissen – unabhängig von methodischen Schulen oder disziplinären Grenzen. Beratung versteht Evidenz nicht nur als Ergebnisse aktueller Wirksamkeitsstudien, sondern vor allem als wissenschaftlich fundiertes Grundlagenwissen und in der Praxis bewährte Erfahrungen. Eine Beschränkung auf die Evidenz einzelner Methoden würde den größten Teil des akademischen Wissens sowie die durch praktische Erfahrung gewonnenen Einsichten für Ratsuchende unzugänglich machen. Dabei ist die Evidenz des akademischen Grundlagenwissens in der Regel von höherer Qualität und Tragweite als die Wirksamkeitsnachweise einzelner Methoden.

Recht auf Unabhängigkeit vom Beratungsprozess

Beratung stärkt die Fähigkeit zur Selbsthilfe und darf kein Abhängigkeitsverhältnis erzeugen. Informationen werden so vermittelt, dass Ratsuchende eigenständig handlungsfähig werden. Ziel ist eine nachhaltige Selbstständigkeit, nicht die dauerhafte Bindung an den Beratungsprozess.

Respekt vor unveränderbaren Überzeugungen

Beratung erkennt an, dass Gesprächspartner Überzeugungen und innere „heilige Orte“ in sich tragen können, die gegenwärtig oder dauerhaft nicht verhandelbar sind. Anstatt sie in Frage zu stellen, werden sie als feste Größen respektiert. Gerade dadurch entsteht die Möglichkeit, ihre Gravitation „im Vorbeiflug“ zu nutzen. So wird das Unveränderbare nicht zum Hindernis, sondern zum Motor wirksamer Entwicklung.

Klarheit über Zielführung

Gewinnt der Berater den Eindruck, dass Gespräche nicht oder nicht mehr zielführend sind, ist dies dem Gesprächspartner offen zu legen. Nötigenfalls ist die Beratung zu beenden, um Transparenz zu wahren und die Integrität des Prozesses zu schützen.

Eigene Weiterbildung

Beratung verpflichtet sich zu fortlaufender Reflexion und fachlicher Weiterentwicklung. Wissen, Literatur und offene Fragestellungen werden systematisch dokumentiert, geordnet und überprüft. Dies gewährleistet die Einordnung neuer Erkenntnisse, schafft Kontext und unterstützt eine ganzheitliche und vernetzte Fortbildungspraxis. Meine persönliche Weiterentwicklung gründet auf dem Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung (Kaizen). Sind neue wissenschaftliche und gesellschaftliche Erkenntnisse nicht mehr innerhalb eines kontinuierlichen Anpassungsprozesses integrierbar, weil sie Fundamentales betreffen, sind sie intern und außerhalb laufender Beratungen sorgfältig zu prüfen und mit bewährten Vorgehensweisen zu kontrastieren. Ein Übergang darf sich erst dann vollziehen, wenn das neue Fundament tragfähig und nachhaltig vorteilhaft ist. So wird Wandel sanft, verantwortungsvoll und im Dienst derer gestaltet, die mir ihr Vertrauen schenken.


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Wichtiger Hinweis: Ich, Karl-Heinz Meisters, bin Diplom-Psychologe. Meine Leistungen beschränken sich auf Gespräche, die der persönlichen Weiterentwicklung und Klärung dienen. Ich bin weder Arzt, Heilpraktiker noch Psychotherapeut und übe keine Heilkunde im Sinne des § 1 Abs. 2 Heilpraktikergesetz aus. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich keine Diagnosen stelle, keine Krankheiten behandle oder lindere und keine medizinischen Dienste erbringe. Meine Leistungen beinhalten keine Rechtsberatung und sind weder im juristischen Sinne noch als Rechtsdienstleistung zu verstehen. [Weitere Informationen]

Begriffsklärung „Mandat“: Im Rahmen meiner psychologischen Beratung bezeichnet der Begriff „Mandat“ einen formalen Beratungsauftrag. Dies gilt ebenso für abgeleitete Begriffe wie „Beratungsmandant“. Meine Leistungen beinhalten keine Rechtsberatung und sind weder im juristischen Sinne noch als Rechtsdienstleistung zu verstehen.

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